Free Eagle Fun Racing Team


Voralpen Marathon (St. Veit / Gölsen), 20.05.2002

Jürgen Haiderer klassiert sich im Endergebnis als Gesamt 105. und in seiner Klasse (AK) als 30. Hier seine Eindrücke auf dem Bildschirm gebracht:

Rennbericht Voralpen Marathon St. Veit / Gölsen 2002 von Jürgen Haiderer

Start der Classic Strecke war um 10 Uhr 30. Dieses Mal bin ich rechtzeitig von z´Haus weggefahren, hab mir in Ruhe meine Startnummer holen können, sogar Zeit für eine 30minütige Aufwärmsession auf der Walze war. (Recht professional.)

Da es leicht nieselt, streif ma auch die Ärmlinge über, besser ma hat als ma hätt.
Der Start- und Zielbereich wurde diesmal auf den Hauptplatz verlegt, sehr kluge Entscheidung des Veranstalters. Viel mehr Platz, nicht so eng wie in den Jahren davor, und bessere Zuschauerkulisse.

Am Start seh ich die Schiffer Andrea mit Michi´s Rad warten, der wärmt sicher noch irgendwo auf. Beim Start gab´s das übliche Gedränge, jeder wollte möglichst weit nach vor.
Da es aber zuerst auf der breiten Hauptstraße vor zur Abzweigung rechts rauf ging, war das kein Problem, da man am 1. km gut überholen konnte.

An der Zeit vom Vorjahr orientiert, kombiniert mit der Leistung vom Babenberger hab ich mir eine Endzeit von ca. 02:36:00 bis 02:38:00 ausgerechnet. (Dummerweise bin ich seit dem Babenberger keinen km mit dem Bike gefahren, das soll jetzt aber keine Ausrede sein.)

Bei der 1. Labestation bei km 12 - zugleich auch die 1. Zwischenzeit - mit einer Zeit von 00:39:26 durch, schneller als im Vorjahr, passt. Auf diesen ersten Kilometern hab ich auch den Michi Schiffer überholen können.

Nach der 1. Labe geht´s noch ein bisserl bergauf durch den Wald, dann wieder eine lange Abfahrt, kurzer Anstieg, wieder Abfahrt, von der Hauptstraße geht´s nach links über eine Holzbrücke.
Wie schon zu Anfang erwähnt, nieselt es. D.h. dass auch die Holzbrücken feucht bzw. nass sind. Jeder Biker weiß, dass man solche Brücken möglichst im 90 Grad Winkel überfährt, das Bike nicht in Schräglage und schon gar nicht versuchen zu lenken.
Nachdem´s mich auf eben dieser Brücke aufzaht hat, hab ich mich auch wieder erinnert. Sofort war ein Feuerwehrmann zur Stelle und wollte wissen, ob ich verletzt bin, "Na, geht schon".
Super, linkes Knie aufgeschunden (und natürlich tuat´s weh), 4-5 Biker haben mich wieder überholt. Die ersten paar Meter wieder am Bike haben sich ganz komisch angefühlt, 1/10 Sekunde hab ich überlegt aufzugeben, da ich aber keinen Brief dabei hatte wurde dieser Gedanke noch viel schneller wieder verworfen.

Zieldurchfahrt die 1ste bei 01:18:19 - halbe Minute schneller als im Vorjahr, und durch die bereits erwähnte Verlegung des Start- und Zielbereichs, die damit verbundene Extraschleife ist das o.k.

"Auf geht´s in die nächste Runde", sagte nicht nur Reinhard Fendrich bei Herzblatt, sondern auch ich mir und trat in die Pedale (Klar, wohin auch sonst).

Bei den Anstiegen bemerke ich mit Schrecken, dass ich 1 bis 2 Gänge leichter fahren muss, hat natürlich direkten Einfluss auf die Geschwindigkeit.
Von hinten naht auf einmal wieder Michi, kurz vor dem 1. Downhill über die Wiese runter hat er mich eingeholt, runter über die Wiese, beim Linksknick auf die Straße stürzt Michi, ich hör´s, dreh mich um, seh dass er schon wieder auf ist, und er hat mich gleich wieder eingeholt.

Am ebenen Straßenstück vorm Anstieg zur Zwischenzeit hab ich schon Mühe, die Gruppe vor mir zu halten, es gelingt aber und ich merke dass das heute böse enden wird.

Bei der Labestation gibt´s keine Powergels mehr, aber ich hab vorgesorgt und selber welche mit. Nach der Labe geht´s mir wieder ein bisserl besser und rein gefühlsmäßig steigt auch der Speed wieder.

Auf den Abfahrten versuch ich mich zu erholen, kurzer Anstieg geht gut, runter wieder auf die Straße, kurz vor der schon erwähnten Holzbrücke meldet sich das Kleinhirn "Da war doch was?", das Großhirn antwortet mit "Ja, nasse Brücke, Vorsicht", die Reizleitung zu den Armen und Händen funktioniert noch, Bremse loslassen und darüberrollen.

Das ist jetzt der letzte Anstieg. Vor mir Andrea Michels-Smith, die mich an einem der letzten Anstiege überholt hat. Jetzt packt mich auch wieder der Ehrgeiz, den Wunderbaldinger Toni seh ich auch noch vor mir. (Allerdings ziemlich weit).
Ich komm am Anstieg etwas näher, da die Andrea aber keine schnelle Downhillerin ist, könnt sich das ausgehen. Mit Karacho runter auf die Straße, da geht´s jetzt ca. 1 km leicht bergab, ich tret was die leicht krampfenden Waden hergeben, jetzt noch ein klitzekleiner Hügel auf die Wiese rau, Wiegetritt, ich bin am Hinterrad von Andrea, nicht nachlassen, gleich weiterpowern, ca. 15 Meter Vorsprung.

Jetzt schiesßt das Adrenalin mit Volldampf durch die Adern, Highspeed über die Wiese, runter zur Bahn, Gegengerade (die is schon ziemlich lang), rechts vor zur Hauptstraße, von hinten droht keine Gefahr mehr. Noch mit allem was geht vor zum Ziel, geschafft.

Daten vom Tacho:
Zeit 02:45:49
54,25 km
1764 hm
Schnitt 19,6 km/h (langsamer als im Vorjahr!!!)
Highspeed 71,2 km/h !!!

Wer sich für das genaue Ergebnis interressiert, findet es hier
Hier nochmal die Detailzeiten:
km 12: 00:39:26
km 28: 00:38:53
km 40: 00:45:34 (über 6 min langsamer!!!)
km 56: 00:41:32 (hier stimmt´s fast wieder)
Endzeit: 02:45:52

Fazit: Jetzt wird wieder trainiert!

Jürgen Haiderer, 07.05.2002 (wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten)

(C) Paul Richter, Free Eagle Fun Racing Team gatschbiker@free-eagle.at
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