FULL MOON NIGHTRIDE #1! 10.10.2003
Die Elite unterwegs in der tiefen Nacht!
Eine Reality Soap von Paul Richer &
dem FREE EAGLE Team
keinname, Bernd, Martin aka NoPain, Paul (Foto: Hannes)
Zwar war dies der ungefähr 5. Nightride Wien - Hainbung, allerdings der
erste bei Vollmond. Dieser ließ sich auch blicken und einen Teil der Strecke entlang der
Donau konnten wir tatsächlich ohne Licht fahren. Aber niemand soll sich hier mit
romanischem getippsel gelangweilt fühlen. Und außerdem waren richtige Männer unterwegs
und die wollten eben was erleben....
Ich leite den Abend mit Erzählungen von Bikern ein, die ohne Werkzeug
bestückt an MTB-Marathons teilnehmen und dann in der Not von anderen Teilnehmern Werkzeug
schnorren. Tssss?!?
Dabei fällt mir ein, ich bin heute erstmals seit Jahren ohne Ersatzschlauch & Pumpe
unterwegs. Eh wurscht, wird schon nix passieren & einen Kettennieter ab ich außerdem
eh mit!
Die kleinen Sünden bestraft der liebe Gott sofort.
Keine 40km gefahren fühlt sich mein HardTail (ATS 4000.- Bike Marke Genisis) plötzlich
wie ein Fully an!
Potschn!
Potschn #1, dank fremder Hilfe NoProb!
Bernd springt dankenswerter Weise mit einem Ersatzschlauch ein. Dieser ist
zwar nicht ganz neu, schon ca. 3x geklebt, aber ich bin heilfroh über die Spende.
Aufgepumpt mit Bernds Pumpe gehts keine 10min später weiter. Aus reinen
Umweltschutzgründen spanne ich den defekten Schlauch auf meinen Gepäckträger (Ja, mein
Genesis war tatsächlich mal ein MTB, das müssts mir jetzt glauben) und nehme ihn weiter
mit auf die Tour.
Kurz darauf sage ich zu meinen Kumpanen: "Burschen, i hob jetzt ned den Mantel
getschäkt ob irgend was Spitzes drinnen steckt!?"
10km weiter, auf der Anfahrt zum Braunsberg bekommt meine Kiste wieder Fullyfeeling. Nah
super, muss leider abermals die Mannschaft zum gemeinsamen Boxenstopp rufen. Ich
denke "Echte Scheiße" und schreie "Hey, halt! Ka Luft!"
Der Anblick des Jammers // Potschn #2
Martin denkt: "Wia a echte Chaotenausfoahrt, i pocks ned!"
(Gelächter) Ich schnappe mir den gedanklich schon entsorgten Schlauch
(vom 1. Plattfuß) und klebe mit Martins Schnellklebepickerl das Loch. (Mein Vertrauen in
Bernds Schlauch war erschüttert)
Hannes entfernt Fremdmaterial aus dem Mantel und ich freue übers unerwartete
Oberarmtraining beim Lufteinpumpen. 10 min später sind wir wieder unterwegs....
Rauf am Berg, Foto schießen und runter flüchten (Wind!)
keinname, Martin, Hannes, Bernd & i am Braunsberg (v.l.n.r.)
Kurze Pause in Hainburg und weiter gehts Richtung Wien.
Vor Orth a.d. Donau mutiert mein Bike wieder zum gefederten Drahtesel!
Ich denke: "Könnt ned die scheiß Kette reißen, da hätt i wenigstens mein eigenes
Werkzeug mit, oba na, schon wieder keine Luft!" Trotz bitterer Stund' nehme ich mit
nicht wenig Stolz mein mitgeführtes Pickzeug mit gut 5 Flicken raus. "Wow, da sind
sogar noch 10 Schilling Münzen im Schachterl." Kleber hab ich auch mit, etwa so alt
wie die 10 Schilling Münze. Leider genau so wertvoll wie eben diese jetzt, nämlich 0!
(null).
Hannes hilft mit Schleifpapier und Kleber aus (verbindlichsten Dank, ohne Patei wäre ich
Nichts!) und weiter gehts.
Eben noch mit Voigas unterwegs....
... und *puff*, Potschen #3 sorgt für Stimmung!
Der Titel "Potschnflicker of the Night"
war mir nicht mehr zu nehmen.
Martin aka NoPain ernannte mich später auch noch zum stark
zeitgeistgestreiften "Potschenator".
Nebenbei erzähle ich die Gschicht wo ich vor Jahren mal bei diesem Bike 2x hintereinander
klebte um danach doch einen neuen Schlauch einzubauen....
Genug des Mechanikergeschwätz, was haben die richtigen Männer sonst noch
erlebt:
- In Hainburg treffen wir einen jungen Italiener, der voller entzücken ob der Radfahrer
zu später Stund' von uns fürs private Fotoalbum noch ein Foto schießt. Nach ein bisserl
Small Talk zum Thema Biken, über Garda am See und Biken in der Nacht lehnen wir,
sportlich wie wir alle sind, die Einladung auf eine Flasche Wein ab....
Der Italiener: "Danke fürs Foto, gemma was trinken? I brenn!"
Martin fragt nun noch verunsichert nach, ob wir nicht vor hatten in die
Pizzeria auf ein schnelles Bier zu gehen? Abermals negativ. Martin denkt: "Bei einer Chaotenausfahrt
wär mir das nicht passiert!"
Zurück in Wien:
- keinname & Paul (schon getrennt vom Rest am Weg in die Tiefen des 22. Bezirks)
beschließen als finale Nahrungsaufnahme gegen 1:00 Früh Hamburger, Pommes, Bier (Paul)
und Apfeltasche einzuwerfen. Die Räder nehmen wir nach kurzer Diskussion doch nicht mit
ins Mac D Lokal. Schließlich können diese von unserem Fensterplatz aus schön
beobachten.
Nach der Zwischenmahlzeit gehts weiter, aber eigentlich nicht wirklich weit:.
- keinname wird vor der Nachtschicht (Anm.d.Red. Discothek) von einem Türlsteher vom Rad
geholt und landet im Dreck. Wegen der Starmaniacs oder sonstigen Würstchen war der Radweg
vor der Disco gesperrt und die Ausweichroute hat den übergenauen Aufpassern absolut nicht
gefallen. Anstatt dessen keinname die Linke ausfährt, nimmt er das Handy und wählt 122.
keinname am Telefon: "Ja, Grüß Gott, xxxxx spricht. Ich bin soeben vor der
Nachtschicht beim Donauzentrum von einem Türlsteher vom Rad geworfen worden.
"..." Zeugen? Natürlich gibts Zeugen! Könnens bitte gleich herkommen?!
"..." Obs brennt? Nein so heiß is es bisher nicht hergegangen! "..."
Asooooo, Feuerwehr, ich verstehe! Tschuidigung für die Störung. Scheiße, de Kiwara haum
jo 133!"
Den Rest erzählt euch keinname sicher gerne privat...
Gegen 1:15h bin ich schließlich zu Hause. Der Tacho sagt ca. 110km,
22km/h Schnitt und ich sag jetzt mal Gute Nacht (03:00h)
Paul Richter
FREE EAGLE Fun Racing Team
PS.: Kettenriss gabs keinen
PPS.: Ein geiler Wortrap mit der ganzen Wahrheit zum Nightride ist auch hier zu finden: Link
I'm a Free Eagle! Born to
have fun!
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