Vielen Dank an alle, die mich gestern unterstützt und motiviert haben (egal ob vor Ort oder per Live-Tracker).
Besonderen Dank an Mannerman, der mich die letzten 50km mit dem Rad begleitet hat und Willy 2.0 fürs spontane mitlaufen ab dem Gerasdorfer Badeteich. Ohne euch beide wären die letzten Kilometer sicher nicht so gut verlaufen, da ich doch schon ziemlich erledigt war.
Zum Rennen selbst:
Ich hatte mir vor dem Rennen einen Zeitplan überlegt, mit dem die Sub12 möglich sein sollten. Dabei hatte ich für den ersten Abschnitt im Wienerwald eher konservativ geplant (6:30 - 6:40/km) und für den Rest im Flachen teilweise mit 5:00/km oder leicht darüber.
Da ich aber vom ersten Schritt weg ein super Gefühl hatte, war der Plan gleich über den Haufen geworfen: die ersten Kilometer bis Einstieg Nasenweg in 4:40/km anstatt 5:00/km; bis zur ersten Labe bei der Marswiese 15min Vorsprung zum Plan; erster Marathon (ca. höchster Punkt beim Lainzer Tierpark) in 3h45 und knapp 40min Vorsprung bei der zweiten Labe.
Mir war aber schon während dem Laufen bewusst, dass es bis zum Ziel noch ein weiter Weg ist, der mir alle körperlichen und vor allem mentalen Kräfte abverlangen wird.
Doch da ich gestern eine große Willenskraft hatte und unbedingt das Ziel erreich wollte, konnte ich auch die doch eher öden Kilometer entlang der Liesing und über den Wiener- und Laaerberg halbwegs flott hinter mich bringen und hatte bei der 3. Labe (72km) immer noch 20min Vorsprung zum Plan. Jetzt war auch der Treffpunkt mit Walter bei der Steinspornbrücke nicht mehr weit entfernt und ich hatte ein neues Teilziel.
Gemeinsam ging es dann durch die Lobau und auf die Jagd nach Paolo und Kurt. Nach für mich 103km hatte ich die beiden eingeholt und auch die vorletzte Labe in Gerasdorf war in Reichweite. Im Vorhinein hatte ich mir vorgenommen, diese Labe nach 10 Stunden Laufzeit zu erreichen. Ich kannte nämlich die letzten 23km vom Vorjahr, als ich als Staffelschlußläufer dabei war und war mir sicher, diesen Abschnitt in fast jedem Zustand in 2 Stunden bewältigen zu können.
Als die Uhr dann 9h50 anzeigte, war ich ziemlich erfreut und ich konnte die letzten Höhenmeter Richtung Bisamberg mit Unterstützung von Willy 2.0, der nun zu uns stoss, hinter mich bringen.
Doch selbst auf der Donauinsel hatte ich immer noch letzte Zweifel, ob sich eine Zeit unter 12 Stunden ausgehen könnte. Ziemlich unterzuckert setzte ich eigentlich nur noch automatisch und wie unter Trance einen Fuss vor den anderen. Ich verlies mich voll und ganz auf meine Grundschnelligkeit im Flachen und auf meine Willenskraft. Beim Donaupark war ich dann zu 99% sicher, mein Ziel zu erreichen und als dann auf den letzten Metern klar war, daß die Sub12 Realität wurden, konnte ich den Zieleinlauf genießen.